Konfirmation

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Bild: Jens Schulze

„Ich hatte bei meiner Konfirmation zum ersten Mal einen Anzug an, so richtig mit weißem Hemd und so. Aber schwarze Schuhe, da habe ich mich geweigert.“ Martin lacht, als er von seiner Konfirmation erzählt. Im Konfirmations-Gottesdienst bestätigen die Jugendlichen aus eigener Verantwortung ihren christlichen Glauben. Während ihrer Taufe haben das meistens Eltern und Paten übernommen. Bei der Konfirmation bekennen die Konfirmandinnen und Konfirmanden selbst, was sie glauben und bestätigen ihre Mitgliedschaft in der evangelischen Gemeinde.

Der Segen bringt zur Geltung, dass das Leben Geschenk Gottes ist. Die Segnung im Rahmen der Konfirmation ist ein „Haltepunkt“ für alle Beteiligten und für die Jugendlichen ganz persönlich Bestätigung und Bestärkung mit dem Blick nach vorne. Sie werden wahrgenommen und beachtet. Segen bedeutet den Zuspruch der Begleitung: du bist nicht allein.

Mit der Konfirmation erhalten die Jugendlichen übrigens einige Rechte innerhalb der Kirchengemeinde. Wer konfirmiert ist, darf selbst ein Patenamt übernehmen und an allen Entscheidungen in seiner Gemeinde mitwirken.

Bedeutung der Konfirmation

Confirmare heißt im Lateinischen soviel wie bestärken, bestätigen, befestigen. Die meisten Jugendlichen lassen sich am Ende Konfirmandenzeit konfirmieren. Sie haben sich also durch die Konfirmandenzeit in ihrem Glauben festigen lassen und bestätigen mit der Konfirmation die Entscheidung ihrer Eltern und sagen „Ja“ zur eigenen Taufe.

Geschichte

Als es in den christlichen Gemeinden noch üblich war, Erwachsene zu taufen, gab es einen Taufunterricht, der manchmal mehrere Jahre dauerte. Man lernte während dieser Zeit die Inhalte des christlichen Glaubens kennen und erfuhr, wie Menschen als Christen miteinander und in ihrer Umwelt lebten. Am Ende des Unterrichts stand die Entscheidung, sich taufen zu lassen.

Bei der Taufe von Kindern gibt es keinen vorhergehenden Taufunterricht, sondern die Eltern entscheiden, ob ein Kind getauft wird. Um jungen Gemeindegliedern doch noch die Möglichkeit zu geben, den eigenen Glauben besser kennen zu lernen und sich die nötigen Kenntnisse anzueignen, entwickelte sich bereits während der Reformation eine Art Unterricht, der vor allem auf die Feier des Abendmahls vorbereitete.

Diese Form des Unterrichtes griff der Reformator Martin Bucer auf: Er forderte ab 1534 eine „Confirmation“ junger Gemeindeglieder. Eine von Bucer entworfene Konfirmationsordnung kam erstmals 1538 in Hessen zur Anwendung („Ziegenhainer Zucht- und Ältestenordnung“).

Damit blickt die Konfirmation auf eine rund 470-jährige Geschichte zurück. Richtig durchsetzen konnte sie sich allerdings erst im 18. Jahrhundert, als in der Zeit des Pietismus die persönliche Frömmigkeit des Gläubigen sehr betont wurde.